Philippinen — 10 min
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Für Unternehmen gab es nie einen besseren Zeitpunkt, um ihre Belegschaften mit Remote-Arbeitskräften zu vergrößern. Unter den Regionen mit hervorragend ausgebildeten und motivierten Fachkräften tut sich eine besonders hervor: die Philippinen. Allerdings machen es unübersichtliche Gesetze und Vorschriften ausländischen Arbeitgebern nicht einfach, Menschen einzustellen und zu bezahlen.
Wir helfen dir, dich in diesem Dschungel zurechtzufinden. In diesem umfassenden Leitfaden erfährst du alles, was du über das philippinische Arbeitsrecht, die Steuergesetzgebung und die allgemeinen Erwartungen an Arbeitgeber wissen musst. Du erfährst außerdem, wie du Arbeitskräften in den Philippinen am besten einstellst und bezahlst.
Es gibt bereits viele ausländische Unternehmen, die Menschen in den Philippinen beschäftigen. Ihnen stehen dafür drei Optionen zur Verfügung: eine eigene Niederlassung gründen, mit einem Employer of Record zusammenarbeiten oder selbstständige Auftragnehmer:innen beauftragen. Sehen wir uns diese drei Optionen im Detail an:
Wenn du die Kontrolle nicht aus der Hand geben möchtest, kannst du eine juristische Person in den Philippinen gründen und dein Personal darüber einstellen und bezahlen. Dafür musst du aber eine Niederlassung oder Zweigstelle deines Unternehmens im Land eröffnen. Das hat Vor- und Nachteile: Du hast zwar das alleinige Sagen, trägst aber auch alleine alle Risiken, sollte es zu steuerlichen oder anderen rechtlichen Schwierigkeiten kommen. Diese Option ist eigentlich nur sinnvoll für Konzerne mit enormen finanziellen Ressourcen und viel Erfahrung mit internationaler Expansion.
Die Alternative zur eigenen Niederlassung ist ein Employer of Record (EOR). Bei diesem Modell dient der EOR als offizieller Arbeitgeber deiner lokalen Mitarbeiter:innen und kümmert sich um sämtliche Aspekte des Personalwesens, einschließlich der Gehälter, der gesetzlichen Sozialbeiträge, der freiwilligen Benefits sowie der Steuern. Der EOR nimmt dir den administrativen und rechtlichen Aufwand ab, während deine Mitarbeiter:innen trotzdem für dein Unternehmen arbeiten.
Wenn du keine Mitarbeiter:innen einstellen möchtest, kannst du auch mit selbstständige Auftragnehmer:innen zusammenarbeiten. In diesem Fall bezahlst du ihr Honorar direkt über die Remotes Plattform für die Verwaltung von Auftragnehmer:innen. Aber aufgepasst: Wenn deine philippinischen Arbeitskräfte de facto Angestellte sind, darfst du sie auf keinen Fall als Selbstständige behandeln. Scheinselbstständigkeit wird in den Philippinen schwer sanktioniert wird.
Die Landeswährung der Philippinen ist der Philippinische Peso, von den Einheimischen auch „Piso“ genannt. Der Piso ist knapp mehr als zwei US-Cent wert und wird häufig mit einem großem P abgekürzt. Ausländische Unternehmen müssen Gehälter in Piso umwandeln, um sie an ihre lokalen Arbeitnehmer:innen auszahlen zu können.
Das philippinische Steuergesetz ähnelt westlichen Steuergesetzen in vielerlei Hinsicht und besteht aus progressiven Steuerklassen mit Komplettbefreiungen, Freibeträgen und Abzügen.
Arbeitnehmer:innen, die dauerhaft im Land leben, müssen in den Philippinen Steuern abführen.
Es gibt diese Steuerklassen:
0 bis 250.000 P: 0 %
250.001 bis 400.000 P: 20 %
400.001 bis 800.000 P: 25 %
800.001 bis 2.000.000 P: 30 %
2.000.000 bis 8.000.000 P: 32 %
Über 8.000.000 P: 35 %
Diese Prozentsätze beziehen sich ausschließlich auf die Lohnsteuer und beinhalten keine Sozialabgaben oder andere Abzüge. Arbeitgeber müssen die Lohnsteuer vom Gehalt abziehen und abführen.
Nicht alle Bestandteile der Arbeitnehmergehälter sind steuerpflichtig. Folgendes musst du über die Anwendung der Lohnsteuer auf die Gehälter deiner philippinischen Arbeitskräfte wissen:
Alle Arbeitnehmer:innen, die mehr als das Mindestgehalt verdienen, müssen zumindest auf einen Teil ihres Gehalts Steuern bezahlen. Daher gilt: Sämtliche Bezüge, die über die niedrigste Steuerklasse hinausgehen, sind lohnsteuerpflichtig. Es gibt jedoch gewisse freiwillige Zusatzleistungen, die offiziell nicht zum Gehalt zählen und daher nicht steuerpflichtig sind.
Andere Bestandteile philippinische Gehälter werden überhaupt nicht besteuert. Steuerbefreit sind beispielsweise:
Bezüge bis zur Mindestgehaltsgrenze
Urlaubsgeld und Boni
Gefahrenzulagen
Überstunden
Nachtzulagen
Hier fallen keine Steuern an. Zur Gänze steuerbefreit sind auch Bezieher:innen des Mindestgehalts, die auch keine Steuererklärung abgeben müssen.
Für philippinische Remote-Beschäftigte gibt es noch einige zusätzliche Steuerbefreiungen, darunter:
Versicherungsprämien
Eigene Freibeträge und für eigene Kinder
Monetär vergütete Urlaubsansprüche
Nicht steuerpflichtige Benefits wie Unterkunft und Firmenwagen für höhere Angestellte
Gehe die Checkliste durch, um auch bei grenzüberschreitenden Arbeitsverhältnissen alle Vorschriften einzuhalten.
Verpflegungspauschalen sind Tagessätze, die Arbeitnehmer:innen zur Abdeckung zusätzlicher Kosten erhalten. In den Philippinen sind Verpflegungspauschalen üblich für Dienstreisen.
Ob eine Verpflegungspauschale steuerpflichtig ist, hängt davon ab, wofür sie gezahlt wird. Grundsätzlich gilt: Wenn sie dazu dienen, das Leben der Angestellten angenehmer zu machen, sind sie wahrscheinlich steuerpflichtig. Wenn sie jedoch strikt dazu gedacht sind, den Mehraufwand für Verpflegung und Unterkunft bei Dienstreisen abzudecken, sind sie steuerbefreit.
Das philippinische Steuergesetz ist recht großzügig, wenn es um die Steuerbefreiung von Vergütungen geht. Dennoch gibt es einige spezifische Regelungen. Zuschüsse gelten im Allgemeinen als Zusatzleistung und müssen entsprechend versteuert werden.
Es gibt aber Ausnahmen zum Beispiel für Benefits, die für den Arbeitgeber vorteilhafter sind als für die Arbeitnehmer:innen. Wenn etwa ein Unternehmen sein:e Arbeitnehmer:innen finanziell beim Umzug in eine Region mit besserer Internetverbindung unterstützt, wird das wahrscheinlich als Vorteil für den Arbeitgeber ausgelegt und ist damit steuerbefreit.
Erstattungen gelten hingegen als Rückzahlung von Geschäftsausgaben. Als solche werden sie nicht besteuert, da sie nicht zum Vorteil der Arbeitnehmer:innen sind und von vornherein nur den Arbeitgeber betreffen.
In den Philippinen gibt es recht wenige Gehaltsabzüge. Verpflichtende Abzüge sind:
Sozialversicherungsbeiträge: Die Sozialversicherungszahlungen werden vom Arbeitgeber für seine Angestellten einbehalten und abgeführt.
Lohnsteuer: Wie in den meisten anderen Ländern wird auch die Lohnsteuer vom Arbeitgeber vom Gehalt abgezogen und abgeführt.
Philippine Health Insurance Corporation (gesetzliche Krankenversicherung): Die Philippinen finanzieren ihr nationales Krankenversicherungssystem über verpflichtende monatliche Beiträge in Höhe von 3 % des Gehalts, aufgeteilt zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer:in.
Home Development Mutual Fund: Der Pag-IBIG ist ein nationaler Sparfonds zur Finanzierung von Bau- und Wohndarlehen, finanziert durch eine monatliche Abgabe von 200 P, aufgeteilt zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer:in.
Der landesweite Mindestlohn in den Philippinen beträgt 537 P pro Tag. In größeren Städten und bevölkerungsreicheren Regionen kann er auch höher ausfallen. Arbeitnehmer:innen haben ein gesetzlich zugesichertes Recht auf bezahlte Überstunden, Zulagen für Nachtarbeit, Ruhetage, bezahlten Urlaub, Abfindungen und Rentenzahlungen.
Grundsätzlich werden Überstunden zu 125 % des regulären Stundenlohns bezahlt. Überstunden beginnen, sobald die Regelarbeitszeit von 8 Stunden am Tag überschritten wird. Überstunden an einem Ruhetag oder Feiertag werden mit 130 % des Feiertagstarifs bezahlt.
Das philippinische Arbeitsrecht ist recht umfangreich. Zu den wichtigsten Gesetzen für Remote-Arbeitskräfte zählen:
Arbeitskräfte können als regulär, „unregelmäßig“ und saisonal eingestuft werden. Auf Projekte beschränkte Beschäftigungsverhältnisse entsprechen einem Geschäftsverhältnis mit Auftragnehmer:innen, die unregelmäßige Beschäftigung entspricht Teilzeitarbeit oder befristeten Arbeitsverträgen und saisonale Arbeit betrifft hauptsächlich die Landwirtschaft.
Regulär Angestellte dürfen nicht grundlos entlassen werden: Ein Unternehmen muss nachweisen, dass es sich aus gutem Grund von ihnen trennt. Die Kündigungsfrist beträgt mindestens einen Monat.
Die Arbeitskräfte müssen mindestens zweimal im Monat bezahlt werden.
Bei Kündigung erhalten Arbeitnehmer:innen eine Abfindung in Höhe eines Monatsgehalts.
Außer in besonders dringenden Fällen können Arbeitskräfte nicht zu Überstunden verpflichtet werden.
Für Nachtarbeit erhalten Arbeitnehmer:innen 110 % ihres regulären Gehalts.
Für kurzfristige oder zeitlich begrenzte Projekte empfiehlt sich möglicherweise die Zusammenarbeit mit selbstständigen Auftragnehmer:innen. Für Selbstständige gelten nicht dieselben arbeitsrechtlichen Auflagen wie für Angestellte, weshalb die Bezahlung und Beauftragung in der Regel einfacher ist. Remote bietet dir eine umfassende Lösung zur Verwaltung von Auftragnehmer:innen, über die du sie ohne rechtliche Risiken verwalten und bezahlen kannst Da Selbstständige in den Philippinen selbst für ihre Steuern zuständig sind, musst du auch keine Steuern einbehalten.
Du kannst deine Auftragnehmer:innen natürlich auch selbst verwalten. In diesem Fall musst du dir aber über die Gefahren der Scheinselbstständigkeit im Klaren sein. In den Philippinen gelten sehr strenge Gesetze bezüglich der Klassifizierung von Arbeitskräften. Wenn du Angestellte fälschlicherweise als selbstständige Auftragnehmer:innen behandelst, riskierst du Steuernachzahlungen und empfindliche Strafen.
Dieses Problem kann auch entstehen, wenn du Auftragnehmer:innen mehr Verantwortung in deinem Unternehmen übertragen möchtest. Remote hilft dir bei der korrekten Klassifizierung deiner Arbeitnehmer:innen und unterstützt dich beispielsweise auch bei der Umwandlung von Auftragnehmer:innen in Angestellte.
Um Remote-Angestellte (nicht Auftragnehmer:innen) in den Philippinen bezahlen zu können, musst du entweder eine lokale Niederlassung eröffnen oder mit einem globalen Personaldienstleister zusammenarbeiten, der vor Ort die Rolle des Employer of Record (EOR) übernimmt. Der EOR besitzt eine eigene Rechtspersönlichkeit im Land und kann dir daher den administrativen und rechtlichen Aufwand abnehmen. Rein formal ist er der Arbeitgeber deiner lokalen Mitarbeiter:innen. Für dich bedeutet das, dass topqualifizierte Fachkräfte für dich arbeiten, ohne dass du dich um die ausländische Bürokratie kümmern musst.
Die Zusammenarbeit mit einem EOR wie Remote macht die Beschäftigung und Bezahlung lokaler Arbeitskräfte in den Philippinen zum Kinderspiel. Außerdem beschleunigt Remote die Einstellung geeigneter Kandidat:innen, weil der EOR sich um sämtliche rechtliche Aspekte kümmert. Erfahre mehr darüber, wie du potenzielle EOR-Partner vergleichen kannst.
Mit keinem anderen Anbieter ist die Bezahlung von Remote-Arbeitskräften in den Philippinen einfacher, sicherer und kosteneffizienter als mit Remote. Gleich, ob für festangestellte Mitarbeiter:innen, selbstständige Auftragnehmer:innen oder beides – Remote unterstützt dich als EOR und macht es dir einfach, mit den besten Talenten zu arbeiten.
Mit Remotes umfassender Kenntnis der philippinischen Gesetze, Gepflogenheiten und Erwartungen kannst du mühelos lokales Spitzenpersonal für dein Unternehmen gewinnen und langfristig halten. Wir kümmern uns um alles, von der Gehaltsabrechnung über die Ausarbeitung lokal angepasster Benefitspakete bis hin zu allen steuerrechtlichen Belangen. Du findest die Talente, wir kümmern uns um die erfolgreiche Zusammenarbeit.
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