• Was ist Vetternwirtschaft?

  • Wie können Personalverantwortliche Vetternwirtschaft am Arbeitsplatz verhindern?

Was ist Vetternwirtschaft?

Vetternwirtschaft bezeichnet die bevorzugte Behandlung von Verwandten oder engen Freund:innen durch eine Person in einer Machtposition, insbesondere im Zusammenhang mit der Stellenbesetzung und Beförderungen in einem Unternehmen. Man denkt bei dem Begriff häufig an Familienunternehmen. Vetternwirtschaft kann aber auch an jedem anderen Arbeitsplatz vorkommen (auch in Remote-first-Unternehmen), wo Menschen in Entscheidungspositionen sich von persönlichen Beziehungen beeinflussen lassen.

In einem globalen Team kann Vetternwirtschaft schwerwiegende Folgen haben. Sie kann vor allem zu unfairer Bevorzugung führen. Wenn Mitarbeiter:innen den Eindruck haben, dass Beförderungen oder Karrierechancen nicht anhand von Leistungen vergeben werden, sondern auf persönlichen Beziehungen beruhen, führt das zu Frust und leidet die Leistungsbereitschaft. Darunter kann die Produktivität und die gesamte Leistung des Teams leiden. 

Vetternwirtschaft kann sich auch negativ auf die Vielfalt im Unternehmen auswirken. Wenn nur Personen aus einer begrenzten Gruppe eingestellt oder befördert werden, führt das ganz automatisch zu wenig vielseitigen Hintergründen, Sichtweisen und Ideen. Außerdem kann Vetternwirtschaft auf globaler Ebene zu Konflikten und Missverständnissen zwischen Teammitgliedern aus verschiedenen Unternehmenskulturen führen. Und darunter leiden wiederum Kooperation und Teamarbeit.

Wie können Personalverantwortliche Vetternwirtschaft am Arbeitsplatz verhindern?

Wie können Personalverantwortliche Vetternwirtschaft am Arbeitsplatz verhindern?

Es gibt wirksame Methoden, um Vetternwirtschaft und damit ihre negativen Folgen für globale Teams zu verhindern. Personalverantwortliche können mehrere Taktiken nutzen, um Vetternwirtschaft am Arbeitsplatz zu verhindern.

Klare Richtlinien einführen: Der erste Schritt besteht darin, eine klare Richtlinie einzuführen, die Vetternwirtschaft ausdrücklich verbietet. In dieser Richtlinie muss klar definiert werden, was Vetternwirtschaft ist und welche Konsequenzen drohen, wenn jemand seinen Einfluss nutzt, um seine privaten Bekanntschaften zu bevorzugen. Alle im Unternehmen müssen diese Richtlinie kennen und wissen, dass sie konsequent durchgesetzt wird.

Leistungsbasierte Karrierechancen bieten: Karrierechancen – egal, ob offene Stellen oder Beförderungen – müssen anhand von Leistungen vergeben werden. Personalentscheidungen müssen auf der Grundlage von Qualifikation, Leistung und Potenzial von Kandidat:innen getroffen werden und nicht, weil man eine persönliche Beziehung zu ihnen hat. Um Fairness sicherzustellen, müssen die Auswahlkriterien transparent kommuniziert und angewendet werden und sollten sich mehrere Entscheidungsträger:innen am jeweiligen Prozess beteiligen.

Regelmäßige Schulungen: Biete regelmäßige Schulungen für alle Mitarbeiter:innen an, insbesondere für Führungskräfte und Entscheidungsträger:innen, um ein Bewusstsein für die negativen Auswirkungen von Vetternwirtschaft zu schaffen und zu vermitteln, wie wichtig ein fairer und gleichberechtigter Arbeitsplatz ist. Diese Schulungen helfen, das Bewusstsein für das Thema zu schärfen.

Richte einen Whistleblower-Mechanismus ein: Richte einen vertraulichen Meldemechanismus ein, über den Mitarbeiter:innen Bevorzugung ohne Angst vor Vergeltungsmaßnahmen melden können. Du kannst Vetternwirtschaft so verhindern und gibst deinen Mitarbeiter:innen ein Werkzeug an die Hand, ungerechte Bevorzugungen zu melden.

Fördere Vielfalt: Fördere Vielfalt bei der Einstellung und im Leistungsmanagement. Das verhindert Vetternwirtschaft und bietet noch weitere Vorteile wie mehr Kreativität, bessere Entscheidungen und eine inklusivere Arbeitsumgebung.

Prüfe Praktiken regelmäßig: Überprüfe regelmäßig die Praktiken für Einstellungen und Leistungsbewertungen, um sicherzustellen, dass sie fair und unvoreingenommen sind. Du kannst so Fälle von Vetternwirtschaft erkennen und dagegen vorgehen, bevor sie zu einem größeren Problem heranwachsen.

Personalverantwortlichen kommt bei der Umsetzung dieser Maßnahmen für einen fairen und gerechten Arbeitsplatz eine entscheidende Rolle zu. Sie können ein Umfeld schaffen, in dem alle Teammitglieder Chance auf Erfolg haben, aufgrund ihrer Leistungen und nicht wegen ihrer persönlichen Beziehungen.

Wie geht es weiter?
Wichtige Überlegungen für globale Teams
  • Transparenz und Fairness sind der Schlüssel, um in globalen Teams gegen Vetternwirtschaft vorzugehen.

  •  Es ist entscheidend für den Erfolg von Unternehmen, dass die Teammitglieder ihm als Arbeitgeber vertrauen und alle die gleichen Chancen haben.

  • Ein kultursensibler Ansatz ist unerlässlich, um die unterschiedlichen Perspektiven und rechtlichen Rahmenbedingungen in den einzelnen Regionen zu berücksichtigen.

  • Um ein faires und ethisches Arbeitsumfeld für dein globales Team aufrechtzuerhalten, ist die kontinuierliche Beobachtung und Anpassung erforderlich.

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